Islamische Kultur vom Haus der Weisheit zum Kufr
Das kulturelle Erbe des Islam
Der Umgang der britischenKolonialverwaltung mit dem vorgefundenen islamisch kulturellen
Kapital lässt sich wohl am eindrucksvollsten an der bengalischen
Textilindustrie schildern.
So galt die Region um
Dhaka als feinste und qualitativ hochwertigster
Baumwollstoffproduzent der Welt.
Die ebenso in der Lage war
große Menge von Baumwollstoffen hervorzubringen
Um jedoch einen Markt für
die britische Textilindustrie zu schaffen und britische
Handelsgesetzte zu exekutieren wurden sämtlichen einheimischen
Webern schlichtweg die Daumen abgeschnitten1
Weavers
also, upon their inability to perform such agreements as have been
forced from them by the Company's agents, universally known in Bengal
by the name of Mutchulcahs, have had their goods seized, and sold on
the spot, to make good the deficiency: and the winders of raw silk,
called Nagaads, have been treated also with such injustice, that
instances have been known of their cutting off their thumbs, to
prevent their being forced to wind silk.
Das hat ihnen
einen Ruf als Kufr, also Ungläubige eingehandelt.
Gleichwohl liegt in dieser
Zeit auch das Ende der eigenständigen Mathematik im Islam. Durch die
britische Kolonialmacht wurde jede eigenständige Entwicklung
unterdrückt und die Vorherrschaft des europäischen Kultur- und
Geistesleben zementiert.
Die weitere Entwicklung
Die
islamische Mathematik blickt auf eine fast viereinhalb tausend Jahre
alte Geschichte zurück, vom Ausgangspunkt des Kalender- und
Messwesens in Zeiten der frühen Hochkultur bis zum Aufgehen in der
Weltmathematik als Teil des britischen Empires.
Dabei
wurde beachtliches geleistet, insbesondere auf den Gebieten der
Zahlenschreibweise, der Trigonometrie und der Auflösungen der
Gleichungen. Ein
Gutteil der erhalten Erkenntnisse ging dabei über Vermittlung der
Araber in den europäischen Wissensstand über.
Eine
Ausnahme hierzu bildet die letzte Blüte der indischen Mathematik die
sogenannte Schule von Kerala zu Zeiten des Sultanats von Delhi
(1300-1600 n.Chr.). Die
Araber retteten nicht nur das antikische griechische Wissen über die
Wirren der Völkerwanderung sondern konservierten auch die indischen
Erkenntnisse.
Diese
beiden Hauptquellen wurden fusioniert und um eigene
arabisch/persische Kenntnisse ergänzt.
Der
islamische Wissensstand ging wiederum über die Übersetzter Schule
von Toledo und byzantinische Quellen in den europäischen über.
Jedoch
wurde der eigentliche Ursprung vergessen, griechisch/römischen
Quellen zugeschrieben bzw. die Namen der Autoren und Werke selber
latinisiert. Sodass
das Wissen um den indischen Ursprung verloren ging.
Bedeutende Wissenschafter
Dazu
folgendes Beispiel des persischen Astronomen Al-Biruni (973-1048
.n.Chr.) verwiesen.
Al
Biruni bereiste Indien erlernte Sanskrit und übersetzte die
wichtigsten mathematischen und astronomischen Werke aus dem Sanskrit
ins Persische und Arabische.
Schließlich
verfasste er eine Zusammenfassung des damaligen indischen
astronomisch und mathematischen Wissensstandes mit dem Titel Kitab
Tarich al-Hind, das er dem Haus der Weisheit in Bagdad zugänglich
machte.
Aus
Al-Biruni wurde nun in der Übersetze Schule von Toledo Alberonius
und das Buch Kitab Tarich al-Hind wurde die Indica. Dies
wurde nun allzu oft mit dem Buch Indica von Megasthenes, einem
griechischen Ethnologen der hellenistischen Zeit verwechselt.
Allerdings
war die Blüte der indischen Mathematik immer mit stabilen inneren
politischen Verhältnissen und Reichsbildung verknüpft und
die Geschichte nur allzu oft von Invasionen bestimmt.
Begonnen mit dem Einfall der indogermanischen Arieren, von den
Alexanderzügen, der islamischen Expansion, dem mongolensturm und
schließlich zuerst portugiesischen, dann holländischen Händlern
und Eroberen und schließlich dem Britischen Empire. Mit
dem britischen Empire endet gleichwohl die Geschichte.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen